Die Geschichte der 1. Stele vom Oktober 1945
von Zimmer » 28.01.2009, 01:07
" Für unsere 23.000 toten Kameraden" lautete in kyrillischer Schrift die Inschrift der ersten Stele auf den Massengräbern des Ban-Saint-Jean im Oktober 1945. Die Zeitung "Le Lorrain" berichtete am 31.10.1945 darüber und Dr. Serge Cipko schrieb, dass die New York Times am 31.10.1945 ebenfalls von dieser Stele berichtete.
Auch andere Presseberichte und Zeitzeugen bekundeten, daß diese Stele im Oktober auf den Gräbern des Ban-Saint-Jean stand.
Auch berichteten Überlebenden des Lagers, welche die Stele errichtet hatten von entsetzlichen Dingen. So sollen viele hundert Gefangene lebendig beerdigt worden sein.
Aber wann wurde diese Stele von Kameraden der toten 23.000 und Überlebende des Lagers errichtet?
Die Zeitung, der Courrier de Metz berichtet am 8.11.1945 und am 16.11.1945 über das Lager, aber mit keinem Wort wird das Vorhandensein einer Stele für 23.000 Opfer (Kameraden) erwähnt.
Am 8.11.1945 schrieb der Courrier : Kurz nach unserer Befreiung besuchte eine russische Militärdelegation den Ban-Saint-Jean, auf dem Friedhof waren (augenscheinlich) etwa 6.000 russische Opfer beerdigt.
"Kurz nach unserer Befreiung", das bedeutet die Befreiung von Elsaß-Lothringen etwa Februar 1945, als die letzten deutschen Truppen Frankreich verließen.
Zu diesem Zeitpunkt also gab es noch keine Stele für 23.000 Opfer, sonst hätten sie nicht die Opferzahl mit 6.000 angeben. Auch sonst wurde bei der Besichtigung nichts ungewöhnliches festgestellt.
Von November 1944 bis etwa Februar 1945 betrieb die US-Army das Lazarett Johannis Bannberg (Ban-Saint-Jean) für die von den Deutschen zurückgelassenen kranken russischen Gefangenen weiter bis diese schließlich repariiert wurden.
Diese Russen waren die Überlebenden der deutschen Herrschaft.
Also gab es vom deutschen Abzug im November 1944 bis ca. Ende Februar 1945 keine Stele die von Überlebenden für 23.000 Kameraden errichtet wurde.
Sonst hätte die US-Army und schließlich die Reporter des Courrrier und die sowjetische Delegation spätestens im Februar 1945 die Weltöffentlichkeit über den Massenmord an 23.000 Gefangenen informiert, zumal sich die möglichen Zeitzeugen und Überlebenden (ehem. russische Gefangene) seit November 1944 in amerikanischem Gewahrsam befanden.
Nach Vermutung des Artikels Katchka#6 soll die Stele kuz nach Kriegsende errichtet worden sein, also nach Mai 1945.
Dann hätte also die Stele von Mai 1945 bis Ende Oktober 1945 völlig unbeachtet auf den Massengräber des Ban-Saint-Jean gestanden und Überlebende und Zeitzeugen, welche sogar von lebendigem Beerdigen berichteten fanden absolut kein Gehör, weder bei der US-Army noch bei französischen Stellen.
Dann plötzlich am 30. Oktober 1945 wird die französische Presse und die New York Times darauf aufmerksam und sie berichten über die Stele mit der Aufschrift:
Für unsere 23.000 toten Kameraden.
Nun plötzlich ereifert sich die Presse die Deutschen als die Täter zu brandmarken und eine Untersuchung wurde angekündigt.
In den Novemberausgaben der Zeitungen wurde über die Ausgrabungen berichtet und das Aufinden von etwa 22-23.000 Leichen bekannt gegeben. Die Entrüstung darüber war gewaltig und sogar eine sowjetische Delegation besichtigte am 16. November 1945 das Feld des Grauens.
In den Novemberausgaben der Zeitungen wurde die Stele nicht mehr erwähnt. Die Opferzahl von ca. 22-23.000 soll allein das Ergebnis von Grabungen gewesen sein, an welchen sogar Vertreter des Roten Kreuzes teilgenommen hätten (NY Times 2.November 1945).
Daß es eine Stele und überlebende Zeitzeugen gab, welche ihnen bereits von 23.000 Opfern im Oktober berichteten wird völlig verschwiegen und die Ausgrabungen wurden als sensationelle Entdeckung deutscher Greultaten hingestellt.
Offenbar war die Stele und die Kameraden der 23.000 nach dem 31.Oktober 1945 spurlos verschwunden.
Wo waren diese Zeitzeugen abgeblieben und wer waren diese Kameraden überhaupt?
Wenn diese noch im Oktober 1945 den Reportern als Überlebende noch Bericht erstatteten, dann könnten es eigentlich keine ehemalige russische Gefangene des Stalag Johannis-Bannberg-Bolchen gewesen sein, denn zu diesem Zeitpunkt waren die befreiten russischen Gefangenen schon längst den sowjetischen Repatriierungsbehörden übergeben worden und liefen nicht mehr in Lothringen umher.
Wie groß war eigentlich die Schar der Kameraden, waren es vielleicht 120?
Berichteten sie im Oktober 1945 vielleicht von einem Verbrechen mit dem die Deutschen gar nichts zu tun hatten?
Die New York Times berichtete in ihrer Ausgabe vom 2.November 1945, daß 23.000 Leichen gefunden wurden.
Deutsche Kriegsgefangen arbeiten in 3 Arbeitsschichten um die Leichen zu bergen.
Am 30 Oktober erfuhr zum ersten Mal die Öffentlichkeit von den Massengräbern mit dem Gedenkstein für 23.000 tote Kameraden. Am 2. November war man gerade erst dabei die Massengräber zu öffnen, und man verkündete bereits den Fund von 23.000 Opfern deutscher Greultaten.
Ein gesichertes Grabungsergebnis konnte zu diesem Zeitpunkt nicht vorgelegen haben, man stützte sich alleine auf die Angaben auf der Stele.
Die Zahl von 23.000 Toten wurde also offenbar kritiklos übernommen bevor der Nachweis der Richtigkeit erbracht werden konnte.
Schließlich sollen die Grabungen, welche sich vermutlich bis Mitte November 1945 hinzogen auch schätzungsweise diese Opferzahl bestätigt haben.
Eine völlige Ausgrabung der Opfer hatte aber offenbar nie stattgefunden.
Die Opferzahl war also schon bekannt, bevor es zu der sensationellen Entdeckung der Massengräber kam und niemand zweifelte sie an.
Die Stele allerdings war, wie bereits berichtet, offenbar schon kurz nach der Entdeckung verschwunden.
Wenn alles unwidersprüchlich gegen die Deutsche sprach, warum vergas die französische Presse und die New York Times die Sache schon bald wieder?
Am 31. Oktober 1945 schrieb die New York Times, daß mit den Massengräbern auf dem Ban-Saint-Jean wohl das schlimmste Lager (der Deutschen) in Frankreich entdeckt wurde.
Alle Fragen zu dem Fall Ban-Saint-Jean sind bis heute unbeantwortet geblieben.
The Mystery of Ban-Saint-Jean Affair
von Zimmer » 11.02.2009, 21:17
Um die bis heute ungeklärten Entdeckungen und Merkwürdigkeiten in der Ban-Saint-Jean Angelegenheit zu verdeutlichen,
möchte ich auf folgende Links der Moosburgseite hinweisen:
1. New York Times 31.Oktober 1945
http://www.moosburg.org/info/stalag/bil ... 12fz72.jpg
2. New York Times 02.November 1945
http://www.moosburg.org/info/stalag/bil ... 12fz73.jpg
3. Dr. Serge Cipko; Sacred Ground : The Liberation of Alsace-Lorraine 1944-46 (Auszug)
http://www.moosburg.org/info/stalag/bil ... 12fz74.jpg
Metz
POW Concentration Camp, France
The camp Ban Saint Jean (Johannis Bannberg in German), is located about 6 kilometeres east of the city Boulay-Moselle, near the town Denting, Lorraine, France. Boulay-Moselle is about 20 kilometres east of Metz. The town Denting was the reason for calling Ban Saint Jean, camp militaire de Denting. The US Army called it after liberation in 1944, Johannis Bannberg Hospital, Denting, France. Also near the camp Ban Saint Jean is the town of Niedervisse, also Departement Moselle. The towns, Denting and Niedervisse, can be found on a regular map of Lorraine, France. The camp is located between these 2 towns on a hill.
City Map http://www.pinetreeline.org/metz/photos/metz40.jpg
Order a Map http://france.map-vista.com/metz-map/
Archives Municipales of Metz has no files on Camp Ban Saint Jean. They write:
Dear Sir,
I write to you concerning the site http://www.dpcamps.org/metz.html where I see appearing your name at the foot of the page. A Canadian researcher contacted us giving this site in reference. In which case, it is advisable to remove the Municipal Archives of Metz as references. We do not have any document on the camp Ban St Jean which is not in the territory of the Town of Metz. We preserve only the files of the administration of the town of Metz. It is absolutely necessary to correct your web page by not giving our address, we don't have anything on this camp and one should not give us as reference. With my sincere greetings, Jocelyne BARTHEL Conservator of Archives
Hallo,
Thanks a lot for your quick response and the reference to "The Grand Alliance and Ukrainian Refugees." A historian I work with, already contacted the archives of Metz, but without any result.
I'll give you now some further information. In appandage there are some photos of Ban St. Jean (Johannis-Bannberg in the German times). Ban St. Jean is near the small city Boulay sur Moselle, about 6 Miles east of Metz. During World War II, it was a German POW-camp for Soviet soldiers, liberated by American troops on November 25,1944. One year later a French-Soviet delegation visited the camp and found common graves with about 22,000 victims. They declared this as a German war crime, but Germany was never accused for it. From the Ukrainian community of east France (President Mr. Anatole Silbernagel) the victims are declared as Ukrainians and there existed a memorial, which disapeared in 1980 after a Soviet visit. (See photo.)
Click photos to enlarge:
| The plaque reads: Here rests 22,000 Ukrainian vicitms of the war 1939-1945 Ukrainians in France Is it possible that members of the 1. Division of Ukrainian National Army (before 14. Waffen- Grenadier- Division of SS) had been in this camp? We know, that about 7,000 of the 22,000 had been in DP camp Rimini under British control. Do you know anything about the rest of division, which had been under American control? We would like to know, who the 22,000 victims are and why the world's history doesn't remembers them. Thank you for your interest and help Roland Zimmer / Germany Dr. Irmgard Wilhelm-Schaffer / Germany |